Mittwoch, 16.11.2011
um 19:00 Uhr
Begegnungstätte Altes Schulhaus
Burgstrasse 1A
14548 Schwielowsee OT Ferch
Der Eintritt ist kostenfrei – um Voranmeldung wird gebeten, da begrenzte Plätze.
Zum Buch:
20 Jahre Forschungsarbeit des Jüterboger Ortschronisten haben ihren Abschluss gefunden. Die Geschichte der Endkämpfe im Fläming und im Havelland am Beispiel des Kampfweges der Division „Friedrich Ludwig Jahn“ liegt nun vor.
Das rund 600 Seiten umfassende Werk zeigt bis ins Detail die kriegerischen Auseinandersetzungen, welche sich in der Zeit vom 20. April bis zum 8. Mai 1945 von Jüterbog bis hin zum Elbübergang der 12. Armee bei Tangermünde abspielten. Offen und schonungslos werden nicht nur die Kampfhandlungen der gegnerischen Parteien aufgezeigt, sondern auch das Leid der Zivilbevölkerung, wie auch der Zwangsarbeiter wird thematisiert.
26 farbige Karten zeigen in einer bisher noch nicht dagewesenen Genauigkeit die tägliche Lage der Truppen bei den Kämpfen zwischen der Armee Wenck und der Armeegruppe Spree mit verschiedenen sowjetischen Armeeverbänden der 1. Ukrainischen Front und der 1. Weißrussischen Front. Rund 800 Dörfer und Städte haben im Text Erwähnung gefunden.
Das Buch beginnt mit einer Beschreibung der Aufstellung der Division „Jahn“ in Jüterbog aus Kräften des RAD sowie aus Resten der Inf.Div. 251. Daran anschließend wird Tag für Tag der Kampf der letzten regulär aufgestellten Division der Deutschen Wehrmacht „in der Lücke zwischen der 9. und 12. Armee“ beschrieben. Die Division war erst Reserve des OKH, dann Teil der Armeegruppe Spree (Reymann) und zuletzt Teil der 12. Armee. Den 8000 unzureichend ausgebilde-ten jugendlichen Arbeitsmännern gelingt es, den Zeitplan zweier sowjetischer Gardepanzerarmeen kurz-zeitig ins Stocken zu bringen. Dieses von vornherein sinnlose Unterfangen ist vermutlich Ursache für die unterschiedliche Behandlung bei der Gefangennahme an der Elbe. Die Komplexität der Ereignisse bringt es mit sich, dass die Kessel von Potsdam und Berlin-Wannsee wie auch der Kampfweg der Schwesterdivi-sionen der 12. Armee und die Durchbruchsschlacht der 9. Armee einen breiten Raum im Buch einneh-men.
23 Überlebende der Division „Jahn“ schildern im 4. Abschnitt in weitgehend bisher unveröffentlichten Erlebnisberichten ihre persönlichen Eindrücke von der Einberufung bis zur Gefangennahme.
Das letzte Kapitel beinhaltet Orte der Erinnerung und Traditionspflege. Dabei werden exemplarisch deut-sche und sowjetische Kriegsgräberstätten vorgestellt - wie sie entstanden sind und wie man mit ihnen umgeht.
Autor Henrik Schulze